Enna on the road

Friday, December 28, 2007

Merry Christmas!!!
Einige meiner treuen Leser haben vielleicht den Artikel über mich und meine Weihnachtsfeierlichkeiten im Bochumer Stadtspiegel gelesen. Wenn nicht, oder wenn Ihr es alles nicht geglaubt habt, hier die Wahrheit...
Es waren schöne, entspannte Tage, wenn auch sehr heiß, denn fürs Protokoll kann ich euch mitteilen, dass hier im Südwesten, bzw. in Perth, was ja nur ca. 300km nördlich und temperaturmäßig nicht besonders verschieden von hier ist - der heißeste Weihnachtstag auf der ganzen Welt war. Oh ja, wir haben geschwitzt...
Der Ozzi an sich steht ja schon noch unter großem Einfluß unserer britischen Freunde. Daher wird hier eigentlich zu allen Anlässen deren Gepflogenheiten gefolgt. Father Christmas kommt also über Nacht, das Christkind gibt es nicht und am 25. wird entweder ein großes Barbecue veranstaltet oder das traditionelle Roast Dinner (was im britischen Sprachgebrauch das Mittagessen ist; Dinner = Mittag, Tea = Abend). Am 24. kann man dem guten alten Santa vielleicht im Pub begegnen - das ist auf jeden Fall die Örtlichkeit, in der man so den ein oder anderen Bekannten antrifft - so wie an einigen Anlässen hier in Australien.
Und so war es auch für mich, in den letzten Tagen war mein Aussie Kumpel Vinnie auf der Durchreise, den ihr vielleicht von älteren Fotos aus Margaret River her kennt, denn er hat mit mir ein Zimmer im Hostel geteilt und kam zurück von seinem Trip im Norden, auf dem Weg nach Thailand...
Vinnie und Sue


Am 25. wurde ich dann morgens gegen 10 Uhr von Nathalia, Adam und Stephan abgeholt und wir sind erstmal "for a surf" an den Strand, das Rivermouth, gefahren. Das ist hier Tradition am Weihnachtstag, wie man an der Fülle des Strandes unschwer erkennen kann. Ja, dieser Strand ist voll, fast schon überfüllt für westaustralische Verhältnisse...(ich habs euch ja gesagt, kommt alle her...ist genug Platz für alle da!!!)

Es wimmelte nur so von Surfern, da war es fast unmöglich den "Takeoff" zu machen (für mich sowieso, haha!)


Gruppenfoto
Anschließend fuhren wir zu ihrem Haus. Nathalia ist Köchin und erfüllte den Wunsch jedes Engländers. Es gab Pork und Turkey Roast, mit Kartoffeln, Reis und Gemüse. Für schlappe 40 Grad war es für meine Verhältnisse vielleicht etwas schwer und ich war froh, dass ich einen sommerlich-frischen Salat dazu beigesteuert hatte...

Hier gibt es diese Bonbon-Kracher, die wir für Silvester haben. Es ist immer eine Papierkrone, ein Plastiktier und ein weiser Spruch drin...

Die Männer habens genau richtig gemacht...
Es wurden also jede Menge Menschen eingeladen, die sonst nicht wussten wohin, jeder sollte Alkohol im Wert von 30 Dollar als Geschenk verpackt zum Wichteln mitbringen. Es kamen letztendlich nicht so viele Leute, aber dafür war es sehr relaxed. Bei der Hitze konnte man sowieso nicht besonders aktiv sein..

Marie, meine ehemalige französische Nachbarin aus dem Caravanpark und Nathalia.

Und Adam, wie er die letzten Wichtelgeschenke unter den Weihnachtsbaum legte..ja, hier macht es tatsächlich noch Sinn, den Weihnachtsbaum nach draußen zu stellen und sie hatten ein ziemlich großes Exemplar...

Um der Dekadenz noch einen draufzusetzen ließen Marie, Nathalia und ich uns abends von zwei Freunden abholen, die noch nichts getrunken hatten, und fuhren zum Meer, um den Sonnenuntergang zu bewundern und noch einmal auf Weihnachten anzustossen...






*FROHE WEIHNACHTEN*

Thursday, December 27, 2007

Känguruhs, Opossum und so....

Ich weiß gar nicht ob ich überhaupt schon mal ein Känguruh veröffentlicht hab, hier sind auf jeden Fall mal zwei. Sie sind etwas weit entfernt, aber doch sichtbar. Groß genug sind sie ja, ca. 1,5m oder so wenn sie isch aufrichten...

Außerdem ist das hier das Haus in dem ich jetzt für die nächsten fünf Wochen wohne. Mit einer Kanadierin, einer "local" Margaret Riverin und das Zimmer das ich bewohne, gehört einem Neuseeländer. Es ist sehr entspannt, ultrazentral und ich sitze grade gechillt im Garten und nutze das Wireless Internet...
Wer sieht sie, Frieda, die deutsche Dackelhündin?

Und hier zu guter Letzt noch das Hostelopossum. Da ich direkt hinterm Hostel wohne, schau ich dort ab und zu mal vorbei und eines abends wurden Justus und ich von diesem Kollegen beim rausgehen empfangen. Freches Kerlchen..

Wednesday, December 26, 2007

Surfing

In den letzten Woche sah es - man glaubt es kaum - eher so aus hier in Margaret River. Das kann sich allerdings ganz schnell ändern. Jetzt sitz ich hier bei knackigen 30 Grad am Frühstückstisch.
Und auch in den letzten Wochen hatte ich schon oft genug die Möglichkeit, die ein oder anderen Paddelschläge im Wasser zu machen. Dabei muss gesagt werden, ich kanns immer noch nicht, aber ich weiss wies geht. Es macht mir auch viel Spass, darum stehe ich so oft wie möglich morgens gegen 7 noch vor der Arbeit am Strand zur nächsten Surflession parat...
Justus, mit dem ich in der letzten Woche das Vergnügen hatte..
Und der Mainbreak in Margaret River. Sieht ganz nett aus, ist aber viel größer als man denkt. Hier trauen sich nur richtig gute Surfer hin. Nicht nur, weil direkt unter der Wasseroberfläche das Riff ist. Eine Welle nennt man "Suicide" (die einzelnen "Breaks" haben ja alle ihre eigenen Namen). Hier werden außerdem alljährlich die Profimeisterschaften ausgetragen. Bis ich mich hierhin traue, muss ich also noch so einige Liter Salzwasser schlucken...

Nach getaner Arbeit kann der Sonnenuntergang genossen werden..natürlich ließ ich in meinem Auto stimmungsvolle Musik laufen und wartete noch auf ein anderes Highlight als schwuppdiwupp zwei Delfine direkt unter der Sonne herhüpften...da ichs selber kaum glauben konnte, hab ich auch keine Fotos davon gemacht...



Tuesday, December 25, 2007

Windsurfing



Auch für Wind- und Kitesurfer ist der Mainbreak von Margaret River eine wahre Freude!!! Da kann man noch mal ordentlich in die Wellen jumpen...

Hier ist Manu auf dem Weg zur nächsten Session..





Enna in der Tropfsteinhöhle



Einige haben es ja schon gehört, ich bin jetzt unter die "Caver" gegangen. "Warum eigentlich nicht?" dachte ich mir, als ich die Bewerbung zum Caveguide voller Elan geschrieben hab und siehe da, es passte einfach wie Faust aufs Auge und schwuppdiwupp war ich eingestellt. Bin jetzt schon seit fast vier Wochen mit von der Partie und hab schon wer weiß wie viele Menschen aller Altersklassen und Farben durch die wunderschöne Lake Cave zwanzig Minuten südlich von Margaret River, im Leeuwin Naturaliste National Park, geführt. Falls Ihr ein wenig darüber wissen wollt, kann ich euch in Kürze folgendes mitteilen:
Ganz Südwestaustralien besteht aus Sandstein (also Limestone), da im Pleistozen während der letzten Eiszeiten hier wahnsinnig viel Wind geweht hat. Der hat ganz viele Muscheln und Sand gen Osten geweht und so sind dann große Dünen entstanden, die es auch immer noch zu Hauf an der Westküste gibt. Mit der Zeit werden die immer härter und irgendwann sind sie so hart wie Beton oder halt Sandstein.
Dann ist da immer Wasser, was durch den Sandstein durchgeht oder eher fließt. Wenn zum Beispiel vorher schon n Strom da war und die Düne einfach darüber gewachsen ist. Ausserdem kann das Wasser durch den Sandstein drippeln und da das Wasser ein bisschen säurehaltig ist, löst es den Sandstein auf. Und so werden also die Höhlen ausgehölt.
Und die Stalagtiten und Stalagmiten entstehen, wenn das Regenwasser durch den Sandstein tröpfelt, was ungefähr 10 Monate dauert und dann voller Mineralien, unter anderem und vor allem Calcium Carbonat, in der Höhle ankommt. Sobald das Wasser die Höhlendecke erreicht und dort erstmal ne Weile rumhängt, kristalliert dieses Calcium Carbonat und wird zu Kalzit. Und dann haben wir auch schon unsere wunderschönen Formationen. Tröpfchen für Tröpfchen lagert sich Schicht um Schicht ab und so weiter und so fort...
Die Höhle hier auf den Fotos ist allerdings Mammoth Cave, zusammen mit Jewel und halt Lake die, die von meiner Organisation gemanagt wird. Es gibt noch zahlreiche andere in der Region, da das ja alles Sandstein ist, alles in allem etwa 300....fantastisch, oder?
Naja wir werden sehen, was ich nach Neujahr sage, wenn ich meine Schicht von 10-4 hinter mir habe...denn scheinbar sind die Leute ganz verrückt darauf, nach ner wilden Silvesterparty am nächsten Tag so früh wie möglich loszukommen, um sich die Höhlen der Region anzuschauen...
Wie dem auch sei, um euch noch ein bisschen mehr Info zugeben. Die Höhle durch die ich momentan die Führungen leite ist 82 m lang, 62m tief und das schöne daran ist, dass siedie einzige mit Wasser drin ist. Man kann also wunderschön sehen, wie sich die Formationen im Wasser spiegeln. Ein Traum. Daher haben sich die Aussis auch besonders viel Mühe gegeben und eine kleine Lightshow errichtet, die man auf einer Bank sitzend am Ende der Höhle geniessen kann. Es ist also nicht so, dass ich dort mit Helm durch enge Passagen kraxel, es wird schön gepflegt auf denWegen gegangen, einmal durch und dann schön hinsetzen und zuschauen was die Anne da mit aufs Knöpfchen Drücken anstellt. Aber es macht schon Spass, und ich hab nicht nur ne riesen Maglite (Taschenlampe), sondern auch ein Walkie Talkie!!! Allein deshalb lohnt sich der Job!
Was hier hier seht, ist eine sogenannte Doline. Das gibts auch bei Lake Cave, das ist ne eingestürzte Höhle. Das wissen wir daher, dass da überall noch so alte verwitterte Stalagtiten runter hängen, die natürlich nur in geschlossenen Höhlensystemen existieren können...

ist wohl Glasklar oder?


...und falls ihr euch fragt, wann das ganze Ding eingestürzt ist, ziemlich lang her, das errechnet man dann auch mit Hilfe der Vegetation die unten wächst und so weiter. In unserer Höhle ist zum Beispiel ein 500jahre alter Baum, also schätzt man so ca. vor 1000-6000Jahre....


Das war mein kleiner Höhlenexkurs. Wenn ihr mehr wissen wollt, kommt doch einfach vorbei. Wir sind immer von 9-17 Uhr geöffnet und haben zur Zeit ca. 12 Führungen am Tag!!!

Eine Weintour die ist lustig, eine Weintour die ist schön...

Vor etwa einem Monat sind Stephan, Badger und ich auf große Weintour gegangen. "Wine for Dudes" ist hier das Motto und von 12 bis 17 Uhr werden drei Vineyards, eine Brauerei, sowie die Chocolate und Cheesefactory in einem mittelgroßen Bus besucht und man lässt sich auf gepflegte Weise vollaufen.

Meine Gefährtenin "The Watershed" - noch sind alle frohen Mutes, schauen geradeaus und schlagen keinen Wein aus...
Im zweiten Vineyard, "The Hay Shed Hill", konnte noch selbst Hand angelegt werden. Hier mixte sich jeder seinen eigenes Glas Cabernet Merlot zusammen, dass dann beim Picknick im Schatten genossen wurde. Wenn man das überhaupt noch konnte nach bisher bereits etwa 10 - wenn auch kleinen - Gläschen Wein...

Ein bisschen haben wir natürlich schon geschummelt, hehe...

...und deshalb nahm der Heiterkeitsgrad auch rapide zu...

..der dann bei der dritten Verköstigung in Taunton Park oder so, so genau aerinner ich mich nicht mehr daran, langsam in Verzweiflung umschlug...man will ja uach nicht unhöflich sein und die angebotenen Proben ausschlagen. aber wenns halt nicht mehr geht, gehts einfach nicht mehr. Da muss auch mal The German "nein" sagen!

Na wie gut dass es anschließend wieder in bekannte Gefilde ging. Hier erklärte ich dem Braumeister erstmal, wie ein anständiges Weizen gezapft wird....wenn ers schon als Oktoberfestspecial auf der Karte hat...


Die ganze Meute!
Ein recht aufregender Tag, den wir später in lustiger Runde im Pub ausklingen ließen!