Enna on the road

Saturday, March 24, 2007

Nach Punakaiki und den Pancake Rocks, die ich mir dieses Mal nicht angeschaut habe, weil ich das Gepaeck an der Bushaltestelle bewachen musste, ging es wieder weiter zu den Gletschern. Gletscher, also Fox Glacier heisst also auch wieder Copland Track.

Zu der Bushaltestelle ist noch kurz zu erwaehnen, dass ich die Zeit gut mit einem Maori verbracht habe, der dort einen Steine-und Kettenstand aufbaute. Ich quatschte mit ihm ueber dies und das, er erzaehlte mir wie er mit seiner ganzen Familie die Steine sammelt und daraus Ketten macht und was die einzelnen Jadesteine bedeuten. Daraufhin kauften wir natuerlich alle kraeftig und bekamen ungefaehr die Haelfte geschenkt..

Zurueck zum Copland Track. Unser Hostelmanager lachte schon, als er mich kommen sah und fragte mich, wen ich diesesmal schubsen moechte. Haha dachte ich mir, vor allem, weil wir das letzte Mal (ihr erinnert Euch) auch noch jede Menge Witzchen gemacht haben. Aber heute wollte ja nur Kai mit mir bis zu den Quellen laufen, die anderen wuerden nachmittags umkehren...
Aber dann fing es an zu regnen. Das ist kein richtiger Regen! sagte mir der Hostelmanager, also fuhren wir los. Nun ja, es war schn richtiger Regen. Also zog sich Kai seine Regenhose an. WEil er immer der schnellste ist, gingen wir anderen schon voraus. Bei der 35. Pfuetze, ueber die wir noch grade eben einen Stock zum trockenen Fusses drueber huepfen erwischt haben, fiel uns auf, das einer im Bunde fehlte. Wo war Kai. Wir warteten also. Kein Kai. Also beschloss ich, die anderen unter einen Baum zu stellen und einige Meter zurueck zu laufen. Nichts. hoppla, dachte ich mir, das darf doch wohl nicht wahr sein. Als mir dann ein Paerchen entgegen kam, die niemanden seit dem Parkplatz gesehen haben, wurde ich stutzig. Ich kehrte also zurueck und wir teilten uns in zwei Gruppen, denn einige wollten doch gerne noch witer gehen. Jens, Tina und ich waren das Suchkommando. Wir hatten da ja schon eine Vermutung, liefen zu einer Wegkreuzung zurueck (an die die Biegung mit zwei fetten Pfeilen markiert war, aber wenn sich Maenner in Rage laufen, weil sie hinterher kommen wollen und vielleicht nicht ganz so mulittaskingfaehig sind...). Dort stellte sich Jens unter einen Baum - mittlerweile regnete es doch schon ziemlich heftig - und Tina und ich schlugen uns durchs Gestruepp. Immer locker bleiben, ist schon nichts passiert, dachte ich mir. Aber ganz so sicher war ich mir da nicht. Aberwitzig. Als wir grade wieder umkehren wollten, weil es keinen Weg mehr gab, tauchte er auf einmal aus dem Gebuesch auf...da war die Erleichterung schon gross. Wir trafen uns wieder mit Jens und waren alle relativ enttaeuscht, dass Kai noch weiter gehen wollte. Denn wir hatten alle langsam die Nase voll. Meine Schuhe und Regenjacke hatten sowieso schon voellog versagt und es ist ja auch nicht ganz so einfach im Stroemenden Regen ueber Stock und Stein zu kraxeln, mit tausen riesen Pfuetzen im Weg. Gut, langsam holte die Vernunft ihn ein. Dass ich es heute wieder nicht zu der Huette schaffen wuerde, war mir sowieso schon von Anfang an klar. Also kehrten wir um. Ednlich am Fluss angekommen, der uns vom Parkplatz trennte, merkten wir, was so ein Regen alles ausloesen kann. Es war jetzt ein Fluss. Kein Ueberweg. Also gingen wir los zur Flood Bridge. Das war etwa eine Stunde Umweg, den Flusslauf entlang und ungefaehr der coolste Weg, den ich jemals gelaufen bin. Es war so nass! Man muss sich hier beim Wandern immer an den orangenen Pfeilen orientieren. Aber was, wenn sie auf einen kleinen Bach weisen? Dann hat dieser sich wohl den Weg als bequensten Ort zum Ausbreiten gesucht.
Wir planschten, kraxeten, kletterten bergauf und bergab, rutschten, schlidderten, hangelten uns an Lianen und schliesslich erreichten wir die ca. 100m lange Bruecke, die an der deutlich engsten Stelle des Flusses gespannt war. Natuerlich war es wieder nur so eine Kaninchendrahtgeschichte, nur noch ein bisschen laenger als sonst, wo nur eine Person zugleich drueber laufen durfte. Ojemine, das war ein harte Pruefung fuer mich. Es gibt auch Fotos davon, die werde ich mal versuchen zu bekommen, denn das muesst ihr schon gesehen haben. Der Engel auf dem Drahtseil, unter ihm ein reissender Fluss.... aber wir haben es alle geschafft, haben danach erstmal unsere durchnaessten Butterbrote verputzt und sind dann weiter durch den voellig ueberschwemmten Maerchenwald. Es war der Wahnsinn. Gerade als wir kurz vorm Parkplatz waren, sahen wir dann die andere Gruppe von uns. Sie gingen nicht den Umweg ueber die Bruecke (wobei ich mir auch denke, dass einige von ihnen das niemals geschafft haetten), sondern liessen sich nacheinander vom grossen Lars durch das reissende Gewaesser geleiten..


Toll, toll und noch toller war dann das Warten auf den Bus. Wir waren ja viel zu frueh, hatten also noch anderthalb Stunden Zeit. Wir haetten uns gerne in das Haeuschen gesetzt, in dem ich auch schon mit Natalie vor drei Wochen auf den netten Neuseelaender gewartet habe. Dort war allerdings der allgemeine Meeting Point aller Sandflies bei Regen, das war also eine schlechte Idee. Also machten wir ein bisschen Aerobic am Strassenrand, damit wir nicht unterkuehlen, tanzten den Ententanz, sangen alle Lieder die uns einfielen und machten die vorbeifahrenden Autos verrueckt.

Der Hostelmanager hat sich natuerlich kaputt gelacht und hatte unsere Betten noch nicht mal frei gegeben, da er von vornherein wusste, dass das nichts wird mit mir...

Ein verrueckter Tag, sage ich Euch - und Copland Track - ich bin noch nicht fertig mit Dir!!!

Hier nochmal ein Foto vom Fox Gletscher, dort sind Kai und ich am naechsten Tag hingewandert, denn irgendwas mussten wir ja an unserem freien Tag machen. Die anderen waren ja fast alle auf dem Gletscher - na ja eigentlich nur vier, alle anderen ruhten sich aus von den Strapazen des Abenteuers...



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