Enna on the road

Sunday, August 30, 2009

Station Nummer 3 - Laos!

In diesem kleinen Grenzdörfchen Huey Xai gibts nicht viel zu sehen. Viele Backpacker übernachten dort, um am nächsten Tag den zweitägigen Bootstrip nach Luang Prabang anzutreten. Besonders im Sonnenuntergang herrscht am Mekong eine gewisse Idylle. In Laos scheint man etwas genauer auf gewisse Regeln zu achten, oder dies zumindest zu versuchen. So wie hier auf dem Bild:

Sonnenuntergang am Mekong River

Die Slow Boats

Und so sehen die Slowboats von innen aus..

Und der Maschinenraum, der aufgrund von Platzmangel auch als Passagierraum genutzt wird!

Idylle

Ach und wer versteckt sich hier hinter der Maskerade - DAN THE TEXAS-MAN!

Ganz schön voll wars!

Waschtag

Sef and Dan

LaoLao Whisky aus Plastikflaschen. Gegen das Schaukeln...



Am Abend erreichten wir Pak Beng, die Trabantenstadt. Hier landet jeder, der nach Luang Prabang will, und sonst auch keiner. Der Ort wird komplett von Generatoren mit Elektrizität versorgt und gegen 22 Uhr werden alle nacheinander abgestellt. Man fühlt sich wie auf einem anderen Planeten, oder mindestens in einer anderen Zeit. Nach der gelassenen, feuchtfröhlichen Atmosphäre auf dem Boot umgeben von Touristen begann zuächst einmal wieder der Stress des Guesthouse Findens und an- oder abgeworben Werdens der "locals". Wir wurden förmlich belagert, schafften es jedoch letztendlich, mit der ganzen Crew vom Boot in ein gutes Guesthouse einquartiert zu werden und mit ausreichend Mückenschutz versehen traf man sich auch bald wieder auf der Terasse zum kalten Bier...und feierte solange bis der Strom eben abgestellt wurde.

Nächster Tag, die Fahrt geht weiter. Gleiche Leute, kleineres Boot. Wir saßen wie die Ölsardinen gequetscht und ungefähr die Hälfte der Leute mußte sich in den Maschinenraum stapeln.


Hier sehen wir rosa und schwarze Wasserbüffel..

...Die Ölsardinen...





Kurzer Stopp am Ufer, hier gibts was zu kaufen! Fisch, Meerschweinchen (oder so ähnlich) oder Echse? Lebend oder Tot? Es gibt sicherlich was für jeden Geschmack!!!







Gefischt wird auch überall. Schließlich ist der Mekong die Lebensader, alles dreht sich hier ums Wasser!





Luang Prabang, Weltkulturerbe und laotisches Kleinod. Hier fahren keine Autos, in den kleinen Gäßchen fühlt man sich wie in einem asiatisch angehauchten kleinen Dorf in Südfrankreich. Ab 24 Uhr gibt es eine Sperrstunde, also schließen alle Bars, die übrigens alle sehr stilvoll mit super Biergärten ausgestattet sind. Was machen dann jetzt die ganzen Backpacker, die ja nicht auf der Suche nach Idylle sind und auch in den fernsten Ländern das haben wollen, was sie überall sonstwo auch kriegen - sie gehen bowlen. Ein paar Kilometer ausserhalb, mit dem TukTuk gut erreichbar, das auch schon ab früherer Stunde vor der Bar lauert, trifft man sich. Einen Hauch von Verbot hat das ganze schon, wissen wir doch, dass auch die Guesthouses ihre Pforten schließen. Aber das Abenteuer ruft natürlich und so sagt keiner nein.. und lässt die Kugeln rollen....und das Beerlao fließt...

Jalle, aus Holland, wird wohl fit sein. Er ist schließlich mit dem fahrrad komplett durch Südostasien geradelt!

Wir hatten auch mal Fahrräder. Dieses pinke Mädchenrad war meins. Damit haben wir jede kleinste Ecke Luang Prabangs ausgekundschaftet..



An allen Tempeln hängen hier diese bunten Lampions



Wat Wat Wat, Wat Khili



Kleine Gaben an Buddha. Man findet sie in jedem Tempel oder kleinen Spirit Häusern. Sowohl Blumenornamente werden gespendet, also auch Essen und Getränke...ja, Buddha mag auch Fanta!

Wat Xieng Thong, der älteste Wat in Luang Prabang...

Tja und als wir dann genug Wats gesehen haben, ging es ins "Eingemachte". Was wir hier sehen ist Lao Whiskey, mit allem drin was man sich so vorstellen kann. Schlangen, Spinnen, Echsen, Skorpionen, Schildkröten - ja, Schildkröten - feurige Mischung sag ich nur. Für 8.000LAK kann man sich ein Pintchen einverleiben, Schwätzchen mit dem Mischermeister, der eindeutig schon zu viel selbst konsumiert hat, inklusive.

Ach ja und falls man noch ein wenig von diesem Gebräu überzeugt werden muss, kann man einfach im internationalen Gästebuch blättern, oder die Werbeplakate lesen..

Blick vom Berg Phu Si



Unsere lieblings-Sandwich Frau. Oder eher gesagt, Baguette. Denn hier waren ja die Franzosen, also gibt es hier die leckersten Baguettes. Besondere Köstlichkeit: Laostyle - mit Tofu, Salat, Chicken und geschredderten Schwein. Sieht aus wie güldenes Haar....Yum! Und für den heutigen Tag brauchten wir auch was besonders Schmackhaftes. Brachen wir doch auf, mit unseren Kinderfahrrädern eine 70km lange Strecke bergauf- und bergab hinter uns zu bringen, um die Tat Kuang Si Wasserfälle zu besichtigen.

Colapause, kurz vor der ersten Reifenpanne. Dann trennt sich die Spreu vom Weizen bald, die Gruppe dünnt sich aus, nur noch der harte Kern wird das Ziel auf sportliche Art und Weise erreichen.

Der Pausenraum

..Und dann wird weiter geradelt...vorbei an lauter kleinen Kindern, die alle mit uns einklatschen wollen. Tja, so radler sind halt was ganz besonderes!


Und geschafft! Der Lohn für unsere Mühen - das kühle Nass. Und jede Menge Spass für die, die sich trauen, wie Tarzan an der Liane vom Baum zu hangeln. Kann ich ja nicht verstehen. Das liegt allerdings eher an meiner kleinen allseits bekannten Höhenangst als an einem Mangel an Abenteuerlust!




Und auch in Laos besuchten wir wieder eine Kochschule: Tamarind. Erst machten wir einen Rundgang über den Markt und fanden heraus, dass das Curry in Laos entweder mit Chicken oder mit getrockneter Ratte gekocht wird (Beweisfoto s. unten), verschiedene Markierungen auf Eiern den Reifestatus des Kükens markieren und durchaus mal gerne ganze Schweineköpfe in die Suppe kommen. Yummi, welch ein Festschmaus!

Und natürlich gibt es hier uach wieder Chilis im Übermaß.

Und so mit der Hyghiene nimmt man das jetzt nicht sooo genau. Aber aus diesen SChätzchen wird verutlich auch die allseits beliebte Fish Sauce gemacht. Jaja wir kennen sie alle, gibts in jedem Asialaden und kommt in jedes Curry rein. Aber habt ihr schonmal gesehen wie die Fische flüssig werden und ins Glas kommen? Ungefähr so: (-nur lange genug in der Sonne und Hitze stehen lassen...)

Wie gesagt, der Schweinekopf ...

...und hier die Ratte.

Enna in Action. Fischhack eingewickelt in Bananenblätter und aufm Lao-style Ofen geschmort.

Das super-Kochteam.

Und das nächste Highlight, eine der Top-"Sehenswürdigkeiten" in Luang Prabang. Morgens bei Sonnenaufgang treffen sich alle Mönche und laufen einmal durch die Stadt um Almosen zu sammeln. Denn wenn sie es ganz genau nehmen, dürfen sie ja kein eigenes Geld besitzen. Mit anderen Worten können sie sich nichts kaufen und müssen von Gaben der Bevölkerung leben. Das ist ein ziemlich spektakulärer Anblick, da alles still ist, und die Mönche im Gänsemarsch und im Dämmerlicht an einem vorbei ziehen. Man fühlt sich ziemlich voyeuristisch dabei, hat man sich schließlich mit allen anderen Touristen in eine Reihe gestellt um die besten Fotos zu schießen. Selber sollte man ihnen allerdings nichts geben, das bleibt den Buddhisten vorbehalten.







Leider gibt es dann auch Kinder, die noch weniger haben und wiederum die Mönche anbetteln..

Unsere nächste Station war ein paar Stunden nördlich von Luang Prabang. Mit dem Bus der eher ein großes TukTuk war fuhren wir durch kleine Dörfer vorbei an REisfeldern und Wasserbüffeln bis zu dem Ort Nong Khiaw.

Fall zwischendurch getankt werden musste, ist das nicht etwa die Fanta-Bude, sondern Petrol-Station!

Die einfachen Behausungen sehen zwar für den Touristen sehr idyllisch aus und passen immer gut aufs Foto, sind aber schlichtweg einfach und zeigen, wie arm die Menschen hier doch sind.

Die Kinder kommen von der Schule

Und hier ist es, Nong Khiaw. Wie eine Filmkulisse, sooo schön!



Die Schmetterlinge flattern verspielt umher hier in diesem paradiesischen kleinen Dörfchen..

Und die Frauen haben Waschtag im Fluß

Tja und weil sich hier alles um den Fluß dreht, wollten wir auch mitmachen. Wir fragten also einen Local Fisherman ob er uns auf seinem Kahn mitnimmt. Das fand er wahrscheinlich noch witziger als wir und so machten wir uns mit seinem Sohn auf, das Lao-Style Fischen zu erlernen.

Das sieht schon so ziemlich professionell aus. War es auch und deshalb habe ich als einzige gleich 2 kleine Futzifische im Netz gehabt. Was wir zuhause sofort wieder ins Wasser geworfen haben, wird hier alles verwertet. Auf den Ofen oder in die Suppe, klein aber fein ist hier die Devise...


Jaja genau, das war meiner. Ich halte mich nur durchaus auch gerne mal zurück und überlaß den Ruhm den anderen...

Und bei den ganzen Strapazen konnten wir immer wieder die bizarre Landschaft bewundern. Hach war das herrlich. Do mit der Natur im Einklang, wer braucht da schon Deutschland sucht den Superstar und Flatscreen-TV...

Diese aufwendige Falttechnik des Fischernetzes erfordert die volle Konzentration.

Und hier sahen wir eine noch ausgefeiltere Technik. Ein großes Netz wurde um eine kleine Bucht gepannt und wir fuhren mit dem Kahn in die Mitte und klopften - oder schlugen eher gesagt - mit dem Ruder auf das Wasser, um die Fischlein von uns weg aus der Bucht hinaus und in das Netz zu locken. Ganz schön clever, aber wir haben leider trotzdem nicht mehr gefangen...

Und nach getaner Arbeit trafen wir uns in der guten Stube des guten Fischermanns und verspeisten unseren Fisch. Und noch andere Sachen, denn dieses kleine Futzifischchen war ja nur für den hohlen Zahn. Zu den Köstlichkeiten zählte eine Lettuce Soup, Reis, Fisch, und so ganz scharfe Mischungen. Die Lieblingsbeschäftigung unseres neuen Freundes war aber das selbstgebraute zu trinken. Und davon nicht zu wenig. Wie gut dass zwischendurch Stromausfall war, dann konnte ich meine Schnäpse immer dem Stevo unterjubeln.
Hochprozentiges soll ja bekanntlich auch zur Magereinigung dienen, was bei mir allerdings nicht der Fall war und so konnte ich die nächsten Tage seit diesem Ereignis komplett auf der Toilette verbringen. Schade dass es ausgerechnet an diesem wunderschönen Fleckchen Erde war, wo wir am nächsten Tag noch eine Stunde weiter nördlich mit dem Boot nach Sam Neua fuhren, wo es jede Mange Limestonecaves gibt und die Wanderung dorthin schon eine kleine Qual war...Aber schön wars trotzdem.



Hier am anderen Ende der Welt gibt es auch rosa Wasserbüffel!


Holzhaus mit Satellitenschüssel. So ganz hinterm Berg sind se hier nicht die guten Laoten.

Heiß wars..



Frisch gewaschene Babywindeln

Nächste Station: Vang Vieng. Über Luang Prabang fuhren wir weiter in den Süden nach Vang Vieng. Dort gibts nicht nur unglaublich tolle Landschaften und Höhlen, sondern auch das so genannte "Tubing". Man leiht sich einen Autoreifen und lässt sich auf dem Fluß von Bar zu Bar treiben. Da fragt man sich natürlich nicht unbedingt, ob die Mehrzahl der Backpacker sich nun eher in den Höhlen, oder der Partymeile aufhielten...
Da in den Höhlen natürlich niemand anders war, sah auch keiner die King Cobra, die eine Gruppe Laoten aus dem Fluß gezogen hatte in dem alle anderen ein paar Kilometer Flußaufwärts wild umher planschten!

Hier ist es das gute Stück..



Und hier ist die Spaßmeile, das tubing...

Die super riesen Schaukeln. Erst nachdem wir dort waren, hörten wir die ganzen Gruselgeschichten der Leute, die sich dort allerlei Verletzungen holten und leider auch noch schlimmeres. Auch Stevo schlug sich natürlich den Fuß auf. Aber mit genug Bier und LaoLao denkt vor Ort natürlich niemand über Risiken oder fehlende ärztliche Versorgung vor Ort nach...

Party People

Josh tanzt auf indische Musik

Und abends wird direkt weiter gefeiert. Man trifft auf allerlei kuriose Gestalten..



Und trinken tut man immer ausm Eimer...

Nach dieser Party-Episode besuchten wir noch kurz die Hauptstadt Vientiane, und nachdem wir uns dort kurz mit demFahrrad die wichtigsten Stationen angeschaut und uns nochmal schnell im Day-Spa ausgeruht hatten, ging es mit dem Nachtbus weiter in Richtung Süden. Pakse und 4000 Islands...



Don Det hieß unser nächster Urlaubsort. Nach dem Bus mussten wir dann natürlich wieder mit dem Boot fahren, sonst kämen wir auch nicht auf die Insel.

Und das war dann der Blick von unserem Bungalow. Es handelt sich hier übrigens um Inseln inmitten eines Mekongdeltas, obwohl der Fluß hier noch gar nicht aufhört. Wir sind ja noch mitten im Landesinneren, an der südlichen Grenze zu Kambodscha.


Und auch hier besorgten wir uns Fahrräder und radelten so weit die Straße reichte.






Das wars, Laos, dieses wunderschöne Kleinod Südostasiens hat mir sehr gut gefallen und ich werde sicherlich wieder kommen!!!

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