Enna on the road

Sunday, September 02, 2007

Hier ist sie also, die Nullarbor Plain. Am 7. Juli bezwangen wir sie.


Wie es dann aber immer so kommt, dreht sich das Blatt einer reibungslosen Reise bei mir mal wieder im Handumdrehen. Denn wir sahen nicht nicht die Southern Right Whales, sondern überschritten auch die Grenze zu Westaustralien. Das bedeutet zunächst einmal wieder, dass alles Obst und Gemüse weggeschmissen oder verzehrt werden muss, da hunderte von Schildern sonst mit einer horrenden Strafe drohen. Westaustralien ist aber acuh nicht nur besonders schön, sondern auch etwas eigen. So gibt es ja nur zwei Grenzübergänge, eine im Norden und eine hier im Süden und dadurch kann die Lebensmittelzufuhr besonders gut kontrolliert und die Einfuhr von Krankheiten oder Keime verhindert werden. Also muss man an der Grenze anhalten - ich kenn das ja noch von damals, als wir in den Herbstferien immer nüber gemacht haben - und das Auto wird kurz mal nach Spuren verbotener Güter durchsucht. Aber wir lassen uns ja nichts zu Schaden kommen und können schnell weiter brausen, durch die unendliche Weite.
Die nächste Überraschung lauert allerdings - zwar nicht hinter der nächsten Strassenbiegung (die gabs da ja nicht), aber urplötzlich taucht doch vor uns mal wieder ein Polizeiauto auf, dass auch schnell umdreht, um uns mal an den Strassenrand zu winken. Ups, war ich da mal wieder 10km zu schnell gefahren? Tja, wenns das mal gewesen wäre. Nein, es fiel den Polizisten wohl entweder aus 2km Entfernung auf, in was für einem Zustand sich das gute Bebomobil befand, oder sie dachten das müssen doch Backpacker sein, in so ner Schrömmelkarre, die zocken wir mal ab, oder vielleicht hatten sie nur Langeweile und die Abmachung, jedes zehnte Auto zu kontrollieren ... auf jeden Fall waren wir jetzt dran. Oder ich. Der Beckie war es ja relativ egal, sie fand es sogar fast lustig, dass der Officer meinem guten Auto den Gnadenstoss gab.
Und zwar ist es folgendermassen, dass es dort keinen TÜV gibt, die Polizei aber jederzeit jedes Auto anhalten und kontrollieren kann. Entspricht es nicht ihrem Standards, gibt es den Yellow Sticker - die DEFECT NOTICE. Man hat dann 10 Tage Zeit, die Schäden zu beheben, muss sich danach vom Mechanic die Reparaturen bestätigen lassen und dann wär es auch wieder gut.
Nun ja, bei meinem Autochen war dann folgendes zu bemäkeln:
Riß in der Windschutzscheibe, zersplitterter linker Rückspiegel, unvollständig abmontierte Känguruh-bars (son Gestell vorne, dass die Känguruhs von der Strasse rammt), falscher Blinker, defekter Fahrersitz und Sicherheitsgurt, veraltete Nummernschilder, defekte Türgriffe hinten links und rechts...
Wie Ihr Euch denken könnt, ein wahrlich teurer Spass. Mit einem Lächeln im Gesicht bestätigte der Officer mir, dass es doch sicher 2000$ kosten wird und ich das Auto lieber sofort verschrotten sollte...wie nett von ihm. Vor allem weil er noch hinzufügte, dass er mir eigentlich noch 100$ Strafe aufbrummen müsste, er dies angesichts der Lage jedoch mal unterlässt. Wie nett von ihm, dachte ich mir und fuhr ziemlich geringfügig begeistert weiter...

Frühstück am Morgen danach in Cocklebiddy, nach einer sehr frostigen Nacht - einer der letzten - in meinem guten Bebo...

..und hier ist es, das gute Stück...THE YELLOW STICKER!!!

Aber das Leben muss weitergehen und unter dem Motto keine Müdigkeit vortäuschen, denn am Ende wird sich sowieso wieder alles zum Guten wenden, und 10 Tage Galgenfrist hab ich ja noch, führte unser Weg uns schließlich auf die weltlängste Geradeausstrecke...146km ohne die kleinste Kurve oder Biegung. Spannend..

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